Ein 30 Millionen-Euro-Projekt: Die von der Scholz AG neu in Betrieb genommene Shredder-Aufbereitungsanlage in Leipzig-Espenhain.




SCHOLZ AG / Essinger Unternehmen eröffnet Aufbereitungsanlage für Shredderleichtfraktion in Leipzig-Espenhain

Modernstes Schrottrecycling-Center Europas



Ein europaweit einmaliges Verfahren nutzt seit kurzem die Scholz AG. Die erste Aufbereitungsanlage für Shredderleichtfraktion startete auf dem Gewerbegebiet Espenhain mit einem Festakt und etwa 200 Gästen aus dem In- und Ausland.
LEIPZIG / ESSINGEN   
"Hier und heute wird demonstriert, wie ältere Autos demontiert, zerlegt und geshreddert werden - mit dem Ziel, einen möglichst großen Anteil der Rohstoffe wieder in den Produktionskreislauf einzuspeisen", führte Ministerialdirektor Joachim Wagner dabei aus. Nach Eröffnung des neuen BMW-Werks könne man damit am Standort Leipzig den kompletten Kreislauf von der Produktion bis zur Verschrottung eines Autos erleben, machte der Vertreter des sächsischen Wirtschaftsministeriums deutlich.
Wagner lobte insbesondere den Innovationsgedanken und die Investitionsbereitschaft im Bundesland Sachsen. Die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen habe dazu geführt, am Standort einen "Wachstumsmotor" zu errichten, sagte er. Dies sei vor allem deshalb lobenswert, weil nicht wie üblich die Nähe zu den großen Automobilstandorten in Baden-Württemberg oder Niedersachsen gesucht wurde.
"Die erste Tonne Stahl wurde aus Erz gemacht, die letzte Tonne Stahl wird eines Tages ganz aus Schrott sein", wies Vorstand Berndt-Ulrich Scholz auf die Firmenphilosophie der Essinger Scholz AG hin.
Die neue Anlage trage einen wichtigen Baustein dazu bei, betonte er und erläuterte: Die Firma Scholz Recycling mit Sitz in Leipzig sei das Standbein der Scholz-Gruppe in den neuen Bundesländern und eine hundertprozentige Tochter der Scholz AG. Über die Niederlassungen Lauchhammer, Dresden, Espenhain, Erfurt und Erzgebirge/Vogtland würden rund 50 Lager- und Aufbereitungsplätze für alle Stahl- und Metallschrotte von Scholz Recycling betrieben. Zudem verfüge die Scholz Recycling über modernste Aufbereitungstechnik. Dazu zählen zwei Großshredderanlagen, fünf Großscheren und mehrere Paketierpressen und Schienenbrecher. Mit dieser Struktur werde, so Scholz, ein Volumen von durchschnittlich 125 000 Tonnen Eisenschrott im Monat erfasst, aufbereitet und hauptsächlich die regionale Stahl- und Gießereiindustrie damit beliefert. Darüber hinaus werde ein monatliches Volumen von rund 20 000 Tonnen Eisenschrott von der Scholz Recycling verarbeitet.
Daneben verfüge die Scholz Recycling am Standort Lauchhammer über einen der größten Umschlags- und Aufbereitungsplätze Deutschlands für Nichteisenmetalle und legierte Schrotte mit einem Lagerumschlagsvolumen von rund 10 000 Tonnen im Monat.
Scholz zufolge zählt jedoch der neue Standort Espenhain zu den modernsten und komplexesten Aufbereitungsstandorten der Scholz Recycling. Hier werde eine 2000 PS starke Shredderanlage, eine 1250-Tonnen-Großschere, eine moderne Nichteisen-Aufbereitungs-Anlage und neuerdings auch eine Aufbereitungsanlage für Shredderleichtfraktion betrieben. Damit würden monatlich rund 45 000 Tonnen Eisen- und Metallschrotte und Shredderfraktionen aufbereitet.
"Wir sind stolz darauf, dass sich Scholz Recycling zu einem der bedeutendsten deutschen Stahl- und Metallschrottrecyclingzentren in den neuen Bundesländern entwickelt hat", so Berndt-Ulrich Scholz. Der Konzernchef schloss nicht aus, dass weitere Anlagen dieser Art entstehen könnten. Ab sofort würden die sieben Shredderbetriebe der Scholz-Gruppe ihre Abfälle nach Espenhain liefern.
Im Schrottrecyclingzentrum Espenhain arbeiten derzeit 155 Mitarbeiter mehrschichtig. Die Gesamtinvestition auf dem 14 Hektar großen Firmengelände umfasste 30 Millionen Euro.
Das große Engagement für den Standort bewog die Gemeindevertreter übrigens dazu, eine Gewerbegebietsstraße nach Berndt-Ulrich-Scholz zu benennen.